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28. Oktober 2015

Pionier

Kunst, künstlerischer Abendspaziergang: Der Burgschauspieler hellsichtig: "Wald, Pionierwald, Holzfällen!", bevor es zu spät ist.


18. Oktober 2015

Vater und Sohn in der Arno Schmidt Ausstellung 100 Stationen

arno

Geschöpft Freitag, 16 Oktober 2015

Vater und Sohn in der Arno Schmidt Ausstellung 100 Stationen.


Ein praktisches Theorem. 

Unterhaltsam, informativ, lehrreich, anekdotische Zitation.
Der Raum zu dunkel, zu sakramental, das ist dem Designerzeitgeist geschuldet. Wird vergehen. Wir fokussieren auch im Hellen. Zu wenig Säle, bitte mindestens drei, die Wand akkurat durch Station 34, erstes Drittel, und 67, zweites Drittel.

Fazit: Empfehlenswert. 

Der Vater liest dem fünfjährigem Sohn die Stichworte vor, die der auf dem Touchscreen drückt. Dann die dazugehörigen Zitate. Geduld bis zum ersten.
Ob ihm der Regen, die Wurst, der Schnaps, der Schmutz, die Zunge was sage? Ja. Er antwortet, das sei eine pelzige Zunge, und interpretiert richtig und erweitert es. Ottos mops und Morgensterns Schnupfen, sind einfach auswendig gelernt, und lassen keine Weiterentwicklung zu, aber gerade das macht er. Schmidts Sprachspiele fordern, unvollständig und teilverständlich, wie sie sind, heraus. 

Es ist ein Vorurteil, dass er nicht dazu in der Lage ist, oder wie Wittgenstein zu glauben, dass Kindersprache mit Substantiven anfängt. Sie fangen bei Belieben mit Verben an. 

Schmidt erzählt über achtzigjährige Kinder mit Rauschebart, die May lesen. "Bildungsanstalt" übergeht den achtjährigen.
(Der Junge ist vorbelastet, sie hatten das Papierhaus mit Figuren gebastelt, und waren in der FU-Ausstellung.) 


Das Volk ist entrüstet, es war zu laut. Danach leiser gelesen.

Der Sohn begeistert bei den Schreibmaschinen "jauchzt vergnügungssüchtig", der Vater "knirscht und stampft" über die mit der breiten Walze. Wo bringt man diese Schmöker unter, wenn man das Krumengeld hat. 

Beachte: Der Artikel in DIN A3 im tragbaren Datenkarteiformat. 

Kind ohne Rauschebart lacht sich schlapp über das Karl May Video, denn er kennt den apodiktischen Ton des Vaters, ist es gewohnt zu kontrollieren und hört Aufmerksamkeit heraus. 

Die Zettelkästen, das miniatürliche Klemmbrett, wunderschön, ausreichend verschiedene und dicke Bleistifte. 

Ein Bord Bücher, stets gediegene Verarbeitung. Songes drôlatiques Illustrationen abwesend. 

Der Schwarzweißfilm auf der Heide: Die Nachwelt fasst es als Spaziergang bedeutender Persönlichkeit auf, wie es gemeint ist. Gell? 

Uuuuh, die schöne Fouquéausgabe im Stahlberg Verlag. 240 O-iih rho. Das ist eine fast so gute Performance, wie der Goldpreis der globalisierten menschenreichen Welt. Vegagold. 

Der Sohn hört sich Schmidts zu zitierende Musikerfahrung vollständig eine halbe Stunde an. Der Vater liest Stürenburg. Aha, der Landvermesser, mit Fachausdruck Theodolith. Kaum wahnsinnig wie K. 

Der Vater versteht: bodenlos die Musik. Auch warum Schmidt den Jazz ohne nähere Kenntnis schlecht machte. Er war derart textfixiert, daß er nicht bis zur Musik vordrang, sie beliebiges Beiwerk war. Er verurteilt, was er nicht kennt. 

Musik und Text haben keine Beziehung, weiß der musikalisch alphabetisierte. 

Aus diesem Vorkriegskitsch muss er aussteigen, das macht aggressiv, wütend.

Landvermesser nicht kindgerecht. Er erklärt nichts, nennt nicht die Triangulation, die Fehlerquadrate.

Aber zieht halbgelehrte Verbindungen, auf die der Vater selbst kommt. "Merk dir das Emmeline, sagte Frau Dr. scharf zur Nichte." 


"Wir würfelten um praktisch die Theoreme der Wahrscheinlichkeitsrechnung nachzuprüfen." Nein. Entweder ist das ein Widerspruch, oder er würfelt lang genug, um Zettels Traum zu schreiben, lesen und verstehen. Die Theoreme der WR sind dieselben wie die der Logik, lesen Sie Poe, sie sind schlicht boolesch, und die Werte w müssen sie erfüllen. Tun sie nie. Schmidtwürfel mit der großen Zahl. 

Er wirkt gehetzt, seine hundert Autoren schafft er, es reicht ihm nicht. Er will sie sich gönnen, seine Zeit wird knapp. 

"Der träumende kleine Bruder" und "lesen Sie die Traumdeutung mal wieder." 

Er gibt Vater und Sohn das seltene Interview: "Es gibt keine Wissenschaftlichkeit in den Literaturwissenschaften, in den Sozialwissenschaften allgemein. Genug, daß ICH diese Dr.s beschäftige. Sie sollen ihren Streit vermeiden, indem sie wie die akkuraten Physiker zu einem Standardmodell durchdringen, das einen Widerspruch logisch verbietet. Wenn es mich interessierte, also ich Zeit hätte, rechnete ich ihnen die Liederlichkeit darin vor. Es ist nebensächlich, ob die Physik die Bombe stärker platzen lassen wird." 

Zettel: akurat, Batterie?
Zettel: Modellliederlichkeit. 3 L. Lied?
Zettel: liderlich 


"Ich glaube, die Erde muss sich gedreht haben." So stehen lassen, nichts erweitern und erklären! Er wird kein Vian, der Ungetröstete. 

Ein schlechter Lehrer versaut jährlich hundert Schüler. Was hatte Schmidt für Lehrer? War Schubert ein schlechter? Hagemeister entzündete bei den Kindern kein Feuer. Was lehrte Wittgenstein? Logik? Poe= logisch, Logarithmen. Realistisch blutarm, dürres Material, trotz barocker Umgarnung. 

Schmidt gibt seine Autodidaktik nicht auf, läßt sich nicht abbringen, nicht dadurch, dass er allein Erfolg, Entwicklung sieht, keinem vermitteln kann. Er setzt es nicht voraus. Camus sagt uns: "Keine Angst" 

Die 100 Arbeitsstunden, eine vernünftige Räteverfassung ablehnend, die Woche hat sechs Tage und zwölf Stunden bei Menzel im Eisenwerk, macht immerhin 84. 


An dieser Stelle des Vaters Anekdote. Eine Hundertjährige, nebenbei Engel, wechselte unvermittelt zwischen dem Samariter, verschenkte ihr letztes Hemd, "kann ich Ihnen helfen?", und bot den zu einem Drittel gegessenen Kuchen an, und Bohèmienne, etwas später standen Kuchenteller, Untertasse, Tasse gestapelt, in letzterer versank das Kuchenstück titaniksch, sie hingefläzt, Zigarette fehlt, aus den Neunzehnzwanzigern, wegwinkende Handrückenbewegung: "Sie können abräumen."

Das Interessante, die tragische Frau war bei Verstand, abwechselnd demütig, exzentrisch. Am Verstand war bei der Anrede zu zweifeln: "Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen," es dauerte etwas, bis er auf ein Schlagerzitat verfiel. 

"Die gläsernen Ungeheuer des Windes berannen mächtiger das Haus" ist ein fades Zitat, ohne Nachweis erkannt. Mächtiger als was? 

Der Hinweis kann nicht oft genug wiederholt werden, dass Schmidt seine Texte aus sinnig vielen Zitaten aufbaut, teils ausschließlich. Als Leser interessiert das nicht, er ist sowieso lesbar, aber der irisierende teils brüchige Charakter erklärt sich damit, und ist weniger Hemmnis. 

Es ist unsichtbare Aufgabe der Herausgeber die Einheitlichkeit der Zitate herzustellen, und vielleicht die Werke, Abschnitte, Kapitel, Paragraphen danach umzugruppieren. Wehe! Es sei denn, es finden angeblich divergente Geschichten zusammen. 

Den Stürenburgleser interessiert das nicht. Er hat ihn zusammen! 

Vater denkt: Leseempfehlungen nach Schmidt zu geben und zu ergänzen. Auf den Cooper kommt der Schuberthörer alleine, sogar der Niels Klim ist nicht vergessen. Was dann kommt, sollte ins Licht gesetzt werden, manches wieder in den Schatten gerückt. 


Nachdem er sich beim Holzfällen erregt, sich reuig und vor dem Obstbaum bezwetschgigt, pflanzen sie die spendierten Gänseblümchen preußisch in Sand ein.

Die erotischen Ausschnitte, Zeichnungen, wie Manfred Schmidts reizvolle Landschaft, und der Sears- und Roebuck Katalog bei Little Feat, aus dem, nicht der Bibel, die Amerikaner lesen lernen. (s.a.o. Illustrationen) 

Der Wasserhahn der Sektanrichte vor der Ausstellung tropft und läuft, er hätte das vermerkt, seine Ruhe störend, eine improvisierte Geräuschkulisse, die Akademie aus den 70ern hat einen Charme wie er sich ein Stalinmausoleum vorstellt. 

Kurz und gut: Die Ausstellung gibt Schmidt nicht aphoristisch, was nicht zu ihm passt, und die Biografie
erklärt bei Schmidt, wie sonst auch, nicht seine Romane, diesen Zusammenhang stellt die Ausstellung auch nicht her. 


Der Katalog erscheint nicht, das Beiheft gibt die Verantwortlichen für die geschmackvolle Auswahl nicht preis. 

Alices Tagebuch beobachtet genau. Zettels Traum, eine Last, ein Befreiungsschlag, jedenfalls zentral. 

Schließlich die Tabletten, alle nicht mehr auf dem Markt. Schmidts vernünftige Arztverweigerung. "Apotheker: Die armen Kräutersammler?"

Zum Schluß im gekonnten Stürenburgallegro vivace eine handschriftliche Widmung: 

Nie pathetisch schillernd! 

Ihr A.S.

9. Oktober 2015

Proportionalität





Blutdruck  (NBP)  ist proportional Pfizer Amlodipin, Astra-Zeneca Metoprolol, Ramipril Sanofi-Aventis (Hoechst)

Sauerstoffsättigung (Pleth), Linde AG, Fe-II-Hersteller, Vit B 12 Rhône-Poulenc := Sanofi-Aventis

Puls (HR, HF, Pulse) Astra Zeneca siehe oben.

Temperatur (Temp), alle Antibiotikahersteller, Bayer

Hb, Rotes Kreuz, dort nicht der Kurs, sondern Anzahl der Korruptionfälle.

Resp, weiß nicht.

Glucose, Fresenius, Baxter


u.s.w.

Nachtrag: NBP heiß nicht kein Blutdruck (None blood pressure) sondern nicht invasiver Blutdruck (non invasive blood pressure). Dieser misst nur den mittleren Blutdruck und errechnet im Zweifelsfall falsch den systolischen und diastolischen Wert. Man könnt auch einfach richtig mit Stethoskop und Gehör messen, dort misst man einen echten unteren und oberen Wert. Oder man macht IBP, invasiven Blutdruck, mit einem arterilelln, im Zweifelsefall gefährlichen, Zugang. Oder man hat Philips Aktien.

7. Oktober 2015

Virtueller Tropfenzähler


Neu, hier: version 4 translated. javascript anschalten! oder Neu, hier in php: version in php

Ein Groteske. Zur Gewissensbeschweigigung.


Die Empfehlung des Krankenpflegers:

'Für Einsparungen im Gesundheitswesen

"Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte" - Bismarck, Gesammelte Werke (Friedrichsruher Ausgabe) 1924/1935, Band 9, S.195/196, zitiert auf Zeit.de


empfehle ich meinen virtuellen Tropfenzähler:


Wir brauchen eine Uhr mit Sekundenzeiger.


Voraussetzung: 20 Tropfen sind ein Milliliter, somit K = 180. (siehe unten.)

Formel
K·(Stundenanzahl)/Volumen = Sekunden pro Tropfen
ergibt: 180·(Stundenanzahl)/Volumen = Sekunden pro Tropfen


Verschiedene Flüssigkeiten

Es gibt verschiedene Flüssigkeiten für die eine andere Konstante als 180 oben gelten kann:

15 Tropfen sind ein Milliliter: K = 240
30 Tropfen sind ein Milliliter: K = 120

Versuch: Flüssigkeit mit einer Einmilliliterspritze und Kanüle leertropfen und dabeit zählen: Ergebnis ist y, und y mal neuer Konstante muss 3600 ergeben. Also neue Konstante ist 3600 durch Ergebnis y.
Neues Beispiel MCP Tropfen: Ein Milliliter sind 35 Tropfen, na sagen wir mal 36: dann K = 100. Preisfrage: Warum nicht i.v. geben?'

Abgesehen von sonstigen virtuellen Neutrinos, dachte der Bismarck erwidernde Krankenpfleger, das sei ein Scherz. Er irrte schwer, es kam bitter ernst.

Worüber man nicht lacht, kann man nicht ernst nehmen.

Der virtuelle Tropfenzähler erfüllt seine reale Aufgabe. Will ich fünfhundert Milliliter Infusion in acht Stunden geben, so stelle ich die Tropfengeschwindigkeit nach der Tabelle ein. Zirka drei. Langweilig und überflüssig und wer kommt noch vor, für den Patienten uninteressant. Kann man vergessen, wenn es funktioniert. Es funktioniert, vergessen.

Ich nehme dafür das billige System. Soweit, so gespart.

Jetzt hat der Krankenpfleger Pharmaaktien. Er bekommt jedes Frühjahr ganz ordentlich Dividende. Egal in welchen Höhen der Kurs schwebt. Der Professor arbeitet für ihn, die Ärzte allgemein.

Womit wir unsere Protagonisten haben. Patient, Opfer, Arzt, mit der Lizenz zu töten, Krankenpfleger, Mörder.

Dann kommt eine unkontrollierte Studie von vielen vom angeblichen Wissenschaftler, die behauptet, wenn man ein Gramm Meropenem, Antibiotikum, gleichmäßig über vier Stunden gäbe, wirke das besser. Dafür wird das in eine große Spritze, teuer, für den sogenannten Perfusor gegeben, mit langer Leitung, teuer, und mit einer elektrischen Maschine, teuer, einem Perfusor, mit 12,5 ml / h wird das eine Gramm in 50ml NaCl-lösung gegeben, infundiert sagt der Fachmann. Dauert vier Stunden, piept, wenn es fertig ist, oder nicht läuft. Dann vier Stunden Pause, exakt, der Pfleger, wußte das aber nicht, er war kein Intensivheld, nur die Faulheit verhinderte, dass er doppelt zuviel gab, er vergewisserte sich ausnahmsweise und war auch sonst faul, und erzwang sich die Information, er müsse eestmal vier Stunden pausieren mit teurem Antibiotikum! Wird penibel dokumentiert, wegen späterer Anklagen. Beschäftigt den Pfleger, noch teurer.

Also Bestechung, es geht Bismarck nicht um den Arbeiter, sondern um teuer, für sein Klientel, wobei er etwas Ganzes im Auge hatte.

Die Kollegen haben das dem Pfleger aber als 250 Milliliter Beutel, billig, in Lösung vorbereitet, weil sie das auch so machen, beschäfigt einen weniger, ist also billig (und sicher), also steht er nachts bescheuert am Bett und rechnet und kontrolliert, ob das dann auch halbwegs wie geplant einläuft. Es tut es. Erfahrung wird allgemein abgesprochen, weil "wir haben das immer schon so gemacht" ein Pseudoargument ist. In diesem Fall aber Erfahrung. Findet man beim Neuling oder Unbegabten nicht. Es funktioniert, der Pfleger oder Patient müssen sich keinen Kopf machen, gehen sich nicht auf die Nerven. Billig und sicher, und leider kann sich keiner profilieren. Wie soll man so Karriere machen? Kontrolleure, der Revisor, müssen her.

Der Pfleger wollte aber seine Dividende einstreichen ohne damit beschäftigt zu werden, wird er aber, wie ärgerlich. Wenn er dafür arbeiten muss, ist das eine schlechte Geldanlage. Allein wegen der blöden Behauptung einer Studie, die virtuell vorschreibt, was außer auf Intensivstationen nicht gemacht wird, weil die Geräte fehlen. Teuer und im Zweifelsfall fehlerhaft. Ein Musketier lässt sich sein Handeln nicht allein durch Mut bestimmen. Wir sind aber Helden, Lebensretter, nur mutig. Nicht wahr lieber Patient, Sie bezahlen jede Rechnung. Mut auf Ihre Kosten! Da bin ich auch mutig.

Der Patient nervt mit seinen mittelbaren Ansprüchen, beim Pfleger kommen Mordgedanken auf, die gar nicht den Patienten persönlich meinen können.

Dazu kommt das Betongold, der baulichen Enge, der Patient hat dem Pfleger schon die ganze Nacht ins Ohr geröchelt und die Hustentablette verschluckt anstatt sie hilfreich zu lutschen. Bis jetzt entringt sich dem geduldigen Pfleger ein Seufzer, der Patient erkennt sein Vergehen, nennt sich einen Idioten. Keine Waschbecken, keine Spülen, eine riesige Kloake. Der Rat: Desinfektion. Nicht Händewaschen. Dazu Beschäftigungstherapie mittels Umkleidemaßnahmen bei Befall mit resistenten Keimen, die durch wüstes Antibiotikagepansche entstehen. Ist jetzt politisch Chefsache, obwohl Professoren, siehe oben, keinen Handlungsbedarf sehen. Aber der kluge Pfleger baut vor, er mordet nicht persönlich sondern mittels Pharmaaktien, sogar global, der Professor ist sein Agent. Bayer will tatsächlich, ohne sie zu zahlen, Steuergelder zur Entwicklung neuer Antibiotika. Die haben das Ihnen eingebrockt. Leben Sie wohl, eher kurz. Professoren lassen sich nichts aus der Hand nehmen, wovon sie keine Ahnung haben.

Hier erleuchtete sich der Krankenpfleger, nicht nur er als Mörder ist ein bequemer Mensch, muss sich nicht überlegen, ob man mit einer EKG-aufzeichnung den Hämoglobingehalt, das Blut, erhöht, oder mit Novalgin von Hoechst, Sanofi, Aventis, ehemals besessen, die Blutbildung durch leukopene Nebenwirkung steigert.

Nein, es funktioniert folgendermaßen: Der Arzt verspricht dem Patienten, wenn er brav ist und alle Pillen schluckt, wird er gesund und muss seinen Lebensstil in keiner Weise ändern, da beide weder Arzt noch Patient in ihrer Ruhe gestört werden wollen, halten sich beide daran. Besonders der Arzt wird gesund und ändert seinen Stil nicht.

Der effektive Mörder muss noch bequemer sein: Er muss den Auftrag ausführen, Xarelto geben, wie verordnet, ein Coiling einleiten, damit es noch mehr blutet. Wir hatten das oben, die Blutbildung.

Wenn nun der Patient dem Pfleger auf die Nerven geht vermittels kompliziert einzustellender Medikamentgaben, wird es persönlich und für den Patienten gefährlich, wenn der Pfleger ihm was Gutes, was er nicht mehr kennt, weiß, erlebt, Wohliges tun will, ihn von seinem "Leiden erlösen" oder Ähnliches. Auf einer richtigen Intensivstation kann sich pikanterweise der Patient wegen Sedierung oft dazu nicht äußern, im normalen Umgang sagt man: "Halt's Maul", hier, wie spohpisticated praktisch, gibt es keinen Widerspruch. Investitionen in Pharmaaktien, die Atosil, Neurocil, Haloperidol , Dormicum verticken, sind indiziert.

Bitte schenken Sie mir Fresenius und FMC-Aktien. Obwohl Olimel ist von Baxter. Kennen Sie MSD, Glaxo? Wyeth? Pfizer bestimmt. Den ewigen Gärtner angesehen oder gelesen?

Daß der Pfleger nicht allein steht mit seiner Genervtheit, kann er an Medikamentennamen wie Haloperdiol ablesen. Hat ein Patient ein Halo, kriegt er Haloperidol, der Patient kann auch Hallos oder Halus oder Hallus oder Halluzinationen haben. Auf jedem Fall gibt der Name des Medikaments recht, der Patient hat einen an der Klatsche.

Auch wenn Doloreduct den Dolo nicht redukt, hat er eingebildete Schmerzen. Den "Schmerz lindern." Wenn er nach Stilnox nicht schläft, macht er auch etwas falsch. Ich kann mir die lustigen Typen, smarten Jungs, Marketing wie Schätzing, die sich die Namen ausdenken gut vorstellen, wie sie sich vor Lachen schütteln  krümmen, verbiegen . Das ist allerdings nur für den marginalen Pfleger ärgerlich, wenn ihm vermeidbar wegen mieser Medikamente ein Patient abschmiert, der zu retten wäre. Aber Individualtät zählt ja bekanntlich nicht beim Militär. ? Compliance: Gehorsam. Uniform: Weiß. Bewaffnung: Aidspestverseuchte Insulinspritze. Der Feind: Patient, rechtlos. Novalgin, Metamizol nicht  zu verwechseln mit Metronidazol, nimmt der Deutsche freiwillig so oft, daß es Bestseller Nummer sechs ist. Wie soll man anders als auf den Herdentrieb setzten? Hier entringt sich dem Autor ein Seufzer.

Alle Pharmafirmen ausmahmslos werden bei neuen Medikatmenten mit staatlich garantiertem Monopol verurteilt, weil sie sie auf falsche Einsatz- und Anwendungsgebiete bewerben. Nebenwirkung gibt es umsonst.

Jedenfalls der Hämoglobingehalt von sieben steigt, mit der Heroinangst, nicht.

Was war jetzt so ärgerlich? Der naive Patient, der sich nicht informieren muss, obwohl er es leicht kann? Eher der Beschäftigungswahnsinn am Pfleger der nicht Kaffee trinken soll, denn nur dann ist er, buchlesend, ernstlich harmlos.

Naiv auch das Volk, dass sich sein gemeinsam finanziertes Gesundheitswesen verkaufen läßt an Russen und Araber auf Rat seiner weisen Professoren.

Hilft da Korruption? Der Russe gab dem Pfleger zehn Euro, die er nötig hat!
Dieser verlor sie leichten Herzens.

Der Pfleger als Hoteldiener für VIP. Im Ernst? Es gibt einen VIP für den Pfleger, der heißt aber Karotisstenose mit neuer neurologischer Symptomatik, und nicht Angehöriger von D. K. SPD.

Der muss auch tagelang auf sein Einzelzimmer auf der Intensivstation verzichten, und bekommt dabei den wirklichen VIP vorgesetzt. Den Penner vom Schloß Shoppingcenter, denn der kann sich im Gegensatz zu Russen und Arabern seine Therapie von Anfang bis Ende leisten. Bald sind wir alle VIPs.

Rat an den Patienten: Sie können sich beunruhigen, wenn der Pfleger, die Schwester, nicht mehr zynisch sind, sich dieses menschliche Ventil schließt.
Dann möchte er "für ihr Wohl sorgen." Mittels Tropfenzähler. Sie sollten dann ihre Laufrate erhöhen. Besonders als Privatpatient.

Ich werde weder deswegen bernhardsch kotzen, noch auf Vernunft rabelai(d)sch scheißen, denn beides ist ein Zeichen von Gesundheit. Leute, die nicht auf Sie scheißen sind gefährlich, weil sie, todkrank, ihr Ende kommen sehen müssen. Sorgen sie für deren Wohl. Der Amoklauf beginnt nicht, Sie sind mitten drin.

Bitte sagen Sie nicht, das sei stark. Mir wird erst schlecht, wenn die drei Schwestern lachen.

3. Oktober 2015

Brief an Major von Vega

Liebe Liste!

Vor der Fußnote zu Vega:

Aus Biografien grosser Mathematiker möchte ich nachtragen, was Schmidt sich an Ideen für Geschichten einfach vergeben hat.

Der Mathematiker (Pionier der Logarithmen) und Priester Michael Stifel bereitete seine Gemeinde, die ihm geduldig folgte, auf den von ihm aus den Buchstaben der Bibel (I X V M etc.) (wort-)errechneten Weltuntergangstermin 19. Oktober 1533 8:00 Uhr vor (logarithmanteia). Nachdem sie dort nun um 8 Uhr saßen und nichts geschah, sie warteten noch eine Stunde, eine weitere, wurden nervös, jagten sie Stifel schließlich davon. Der hatte Glück und Luther verschaffte ihm ein Unter- und Auskommen.

Musil  schildert in Das Land über dem Südpol einen "Freund" X. Die Astronomen hatten 1910 das Beinahezusammentreffen der Erde mit einem Kometen vorherberechnet und standen in quasireligiöser Achtung der Menschen, da übersehene Fehlerquellen noch möglich waren. Der Termin traf ein, Der Komet war viel weiter weg als vorgesehen, nichts geschah, die Astronomen schwiegen wieder. Da kam der Freund und fragte warum die Bahnberechnung nicht gestimmt habe.

Unterredungen (Discorsi) führten "Musil" auf die erste Vermutung: Ein weiterer noch unentdeckter Planet habe die Bahn beeinflusst!

Einige kleine Rechenfehler führten auf die zweite Vermutung: Die Rechnung ist
dann nicht fehlerhaft, wenn der Schwerpunkt der Erde verlegt würde. Wie das?
Natürlich durch unentdeckte Landmassen am unerforschten Südpol! Der "Musil" (seines Zeichens Reporter) diffamiert als Erster seinen Freund als geisteskrank bei seiner Redaktion, die das druckt.

Jahre später bei einem Wiedertreffen dankt der Diffamierte für diese erste
Konfrontation mit der Umwelt, die danach natürlich so weiter ging, kündigt
seinen Abschied aus dem Leben an, und lässt dem "Musil" seine Rechnungen nach. Dieser weigert sich, sich in die darin enthalten Rechnungen zu vertiefen aus Sorge, dass der Freund doch keinen Fehler, großer Rechner, der er war, gemacht haben könnte und er ihm glauben müsse.


   Aus dem Brief an Vega:

Schmidt listet einige fehlerhafte Mantissen auf. Ich habe sie nachrechnen lassen.

   "S, 76 log 31653 nicht ...776 sondern ...778"  stimmt

   S. 78! log 31653 anstatt 4,500 4148 776 müsste

   sogar 4.500 4148 777 5626745551, gerundet ...778, stehen.

   (interessanterweise gab eine erste Rechnung am PC-Taschenrechner, wegen
   ungenügender Stellen für beide ..776 und ..778 gerundetes ..78)

 bc ist ein Linuxrechenprogramm mit beliebig vielen Stellen.

   Num     Mant. Vega     Kennzahl u. Mantisse bc  Schmidt hat recht?

   31653   500 4148 776   4.500 4148 777 5626      stimmt

   20866,  318 4392 031   4.319 4392 030 4605      "ja"
   21245   327 2567 355   4.327 2567 354 2554      ja
   21749   337 4392 932   4.337 4392 932 6924      ja
   21795   338 3568 735   4.338 3568 733 5371      ja!!
   22016   342 7384 167   4.342 7384 165 5542      ja
   22877,  359 3990 721   4.359 3990 721 8089      na)ja
   23274,  366 8710 299   4.366 8710 299 8370      ja
   28680,  457 5791 469   4.457 5791 469 9577      ja
   31001   491 3757 032   4.491 3757 031 0774      na)ja
   37319   571 9299 979   4.571 9299 978 7456      falsch) nein
   48980.  690 0187 809   4.690 0187 807 8870      ja
   49409,  693 8060 641   4.693 8060 641 9347      ja
   51606,  712 7001 981   4.712 7001 980 4980      "ja"
   54040.  732 7153 404   4.732 7153 403 5000      nein
    alt.                  4.732 7153 403 49994     "ja"
   70031,  845 2903 279   4.845 2903 278 5280      nein
   70032,  845 2965 293   4.845 2965 292 6904      nein
   70040   845 3461 373   4.845 3461 374 1141      ja

    Interessant ist 54040, hier darf man nicht runden, muss einfach weglassen.
   Die ja in Gänsefüßchen darf man auch nicht runden.

   Die Fehlerhaften bei Bremiker 1906:

 Num    Mant. Bremiker Kennzahl u. Mantisse bc    Schmidt hat recht?
 37319  572 9300 ger!  4.571 9299 978 7456        falsch nein
 54040  732 7153          4.732 7153 403 5000        nein
   alt.                              4.732 7153 403 49994 "ja" nein
 70031  845 2903          4.845 2903 278 5280        nein
 70032  845 2965          4.845 2965 292 6904        nein

ergibt keine weiteren Aufschlüsse.

 Bemerkung zu Seite 172 stimmt, Fehler 777 eine Zeile zu hoch, ist aber auch
 ohne Rechner zu entdecken.

 S. 306 bis 309 sind die beginnenden Hunderttausenderwerte bis 100999

 Auch sprach er hier von den 281 Fehlern, die er in einer Liste habe.

 Beispiel
 Num    Vega                  bc-Rechnung                 Schmidt richtig?
 100605 002 6195 654   5.002 6195 653 96334 nein
 100609 002 6368 324   5.002 6368 323 65111 nein
 100695 003 0079 063   5.003 0079 062 40602 ja

S. 312 sind die extremen Winkelbereiche, die ersten Sekunden. Seite 629 die
letzten Werte vor 45°, die Schmidt ja alle durchgerechnet hat.

Anscheinend scheint er sich auf Werte kapriziert zu haben, die nahelegen, dass
sie gerundet sind also ...500 etc.

Die trigonometrischen Logarithmen kontrollierte ich nicht, da ich nicht Schmidts 20.000 Werte habe.

Es beruhigt mich, dass nicht alles stimmt.

Ansonsten werter Herr K. warten Herr R. und ich sehnsüchtig auf Ihren
Beitrag.

Mit besten Grüßen
K. Wulff
A. Schmidt

Appendix:

Kapitel 8.00141762 V E G A

Die im Brief an Vega angegeben Werte wurden auf Schmidts Kritik hin kontrolliert.

Haffmannsausgabe S 312.

Spaltensortierung:

Zwischenüberschrift Winkel (Anfang)
Winkel(Rest) / Vega / Rechner / Schmidt richtig?

(Legende: r = Rundungs- oder Abschneidfehler, rr = richtiger Fehler, f = Schmidt hat einen Fehler gemacht.)

log tan

3" 215 2153 f

Log sin

sec
2 624 6243 f
4 580 5809 r
5 710 7109 r
6 (170 v 1712 s) rr
9 762 v 7611 s rr

log cos

sec
14 989v 9899s r
15 988 9885 r
16 986 9869 r
19 981 9815 r
24 970 9706 r
27 962 9627 r
28 959 9599 r
29 956 9570 rr
43 905 9056 r
45 896 8966 r
53 856 8566 r
55 845 8456 r

log cos 1min

sec
14 720 7205 r
22 656 6568 r
24 639 6398 r
26 622 6225 r
27 613 6136 r
28 604 6047 r
29 595 5957 r
30 586 5865 r
32 567 5680 rr
33 558 5585 r
34 548 5490 r
36 529 5296 r
37 519 5197 r
40 489 4896 r

log sin

min
20 629 630 r
40 089 090 r

log sin

grd
7 712 713 r
8 039 040 r
9 413 414 r
12 102 1027 r
14 767 7678 r
16 750 7508 r
18 640 6408 r
22 170 1708 r

log cos

grd
6 489 4898 r
9 270 2706 r
10 589 5896 r
11 764 7646 r

log tan

min
20 162 1627 r

log tan

1 grd 58'3" 609 8.5359628 61011 753 r
0 grd 45min 10sec 477 4784 r
0 grd 45min 20sec 458 4578 f

log tan

grd
8 285 2857 r
10 711 7104 r
11 686 6848 rr
12 162 1628 r

Und korrespondierende log ctg. (nicht kontrolliert, trivial)


Kurz, der Brief in drei Sätzen: Vega hat eine unsichere letzte zehnte Dezimale, sie erscheinen abgeschnitten, truncated. Die elfte Stelle, falls sie vorhanden war, gab stets Anlass zu falschen Rundungen. Schmidt: "Ich habe bei den kleinen Werten drei Fehler gemacht! Würde ich nie zugeben …"

Hat er eine Stelle zu wenig berechnen lassen, oder konnten Vegas Soldaten nicht runden. Viele Stellen betreffen eine 5 an der letzten Stelle.

Das einzig Fiktive an den Briefen sind die Adressaten. Die Briefe sind bitterer Ernst. Schmidt log beim Astronomiestudium, bei Fiktion. Wieso nicht öfter? Bense hat das Kybernetikthema abgehandelt. Schmidt hatte Probleme mit seinen Reihen. Ich vollziehe das nach, bald am Papier, und die Restgliedabschätzung ist nicht zufriedenstellend. Das Logarithmusthema gibt literarisch nichts her.

(Im Vega gibt es die Wolframschen Werte natürlicher Logarithmen zu 48 Stellen. Wenn man durch ln(10) teilt hat man die briggschen)

Wie steht es mit Neid als Motiv? Vega war mathematisch begabt, wurde entdeckt, gefördert, hatte didaktisches Geschick, rechnete für die k.k. Macht Ballistik, mit dem Geld des Königs, seine Soldaten waren ihm dankbar, er entwickelte ein Konzept, logisches Prinzip, zur Erstellung der Tafeln, kommandierte Soldatenbataillone. Und Schmidt? Hat er die Einstellung seines Brieffreundes Fouqué kritisiert, der sich nach der heldenhaften Schlacht sehnt? Will Schmidt ein Held der verlorenen Logarithmen sein? Hat jemand dort, wenn woanders nicht, Gemeinsamkeiten? Nein! Kritik an Rechnerprogrammen bleibt, man muss die zwölfte Potenz auf dem Block mit Bleistift rechnen. Vega Bremiker, hunderte Auflagen? Wieviele will er? Oder unterstelle ich anders: Will er mir Wieland vorschreiben, die deuxième garde der Mathematik? Es gibt Beiträge von Mathematikern, die ihr Leben lang am Falschen geforscht, und kein anderes Ergebnis erhielten, als andere davor zu bewahren, das Falsche zu versuchen. (Neue Sprache erfinden, entyms rufen bei anderen unkontrollierbar Empfindungen hervor, Literatur soll be"wusst" genossen werden.) Das Konkordanzkommando ging an Herrn J.m. über.

Da setzen wir uns wie das erste Mal als Autor oder Leser vor ein Buch.

In einer mitteldeutschen Gebirgslandschaft, durch die mäßig schnell ich mit dem Zug fuhr, stand auf einer nadelbaumumsäumten Wiese am Hang ein Landvermesser, mit Optik und Stativ, gedankenlos blickend, den Gegenüber mit einer gelb schwarz gestreiften Stange sah ich nicht, ahnte die Stange am anderen Hangende, aber konnte nur unscharf eine menschliche Silhouette oder deren Einbildung (Fata) ausmachen. Diesen Landvermesser durch eine Kuh ersetzend hatte ich den Eindruck von Glück in der Welt. Halbglück.


Wissenschaftlicher Anhang:
Fehler des Kontrolleurs quasi die Möglichkeit es nachzuvollziehen:

sinus von "Pi"=180°:
echo "s(3.14159265358979323844)"|bc -l
.00000000000000000002
von 30°
echo "s(3.14159265358979323844/6)"|bc -l
.49999999999999999999
Nach 6 Perioden
"s(3.14159265358979323844*6)"|bc -l
-.00000000000000000013
neun:
.00000000000000000020
zwölf:
-.00000000000000000027
tausend:
-.00000000000000002264

10 hoch 9:
-.00000000002264000000

Der Fehler hat hier im Gegensatz zum Anfang eine Größenordnung von einem Faktor zehn mehr: Der Fehler von sinus Pi mal 10 hoch 10.

Immer noch in Vegascher Genauigkeit:

Numerus | logarithmus
10 | 1.000000000000000
1000000 | 6.000000000000001
1000000000 | 9.000000000000002
1000000000000 | 12.000000000000003
0.0000000000001 | -13.000000000000006


Sieht nicht so schlimm aus wie am Anfang angenommen. Völlig im Vega-Schmidtschen Rahmen. Sind aber auch keine Fakultäten.

6!=1*2*3*4*5*6=720

Ich könnte den Fehler auch drücken:
echo "scale=30; s(3.141592653589793238462643383276*1000000000)"|bc -l
-.000000000000000000003502880000
hier ist er 100000 mal kleiner.

Nachtrag zum Nachtrag, Probleme mit sorgfältiger Reihenberechnung am Beispiel atan:

N E U: Ihr Logarithmus von 10 ist 2.3020315866, Fehler Restglied = .0219558600. Der richtige 2,302585093, naja schlechte Konvergenz.

N E U: Ihr Logarithmus von 2.7182818283 ist .9999999991, Fehler Restglied = .0000000010

N E U:
Für k = 0 ist y = .924234314964 und der log = .924234314964
Für k = 1 ist y = .065790777806 und der log = .990025092770
Für k = 2 ist y = .008429861858 und der log = .998454954628
Für k = 3 ist y = .001285868651 und der log = .999740823279
Für k = 4 ist y = .000213577906 und der log = .999954401185
Für k = 5 ist y = .000037317310 und der log = .999991718495
Für k = 6 ist y = .000006743165 und der log = .999998461660
Für k = 7 ist y = .000001248015 und der log = .999999709675
Für k = 8 ist y = .000000235161 und der log = .999999944836
Für k = 9 ist y = .000000044933 und der log = .999999989769
Für k = 10 ist y = .000000008681 und der log = .999999998450
Für k = 11 ist y = .000000001692 und der log = 1.000000000142
Für k = 12 ist y = .000000000332 und der log = 1.000000000474
Für k = 13 ist y = .000000000065 und der log = 1.000000000539
Ihr Logarithmus von 2.71828183 ist 1.000000000539, Fehler Restglied = .000000001043 (Also alles Rundungsungenauigkeiten)

Da weiß ich, daß ich mich nächstens Gauss zuwende.

N E U: 2 mal 5 : Ihr Logarithmus von 5 ist 1.609436987167, Fehler Restglied = .000042242268
Ihr Logarithmus von 2 ist .693147180551, Fehler Restglied = 0
Addiert: 2,30258408

O D E R: Ihr Logarithmus von 2.5 ist .916290731864, Fehler Restglied = .000000000121 plus
Ihr Logarithmus von 4 ist 1.386294322759, Fehler Restglied = .000001919044
ist 2,302585055 (stimmt sogar bis zur sechsten Stelle)

Ihr Logarithmus von 3 ist 1.098612288494, Fehler Restglied = .000000009933
Ihr Logarithmus von 3.333333333333333333 ist 1.203972802802, Fehler Restglied = .000000083572

ist 2,302585091 (bis achte Stelle)

Ihr Logarithmus von 3.16227766 ist 1.151292545911, Fehler Restglied = .000000029777 mal 2 ist 2,302585092 (bis achte Stelle)
mit 2 mal 2 mal 2,5 bekomme ichs genau:
2,302585093 (neun Stellen hurra)
Ihr Logarithmus von 2.5 ist .916290731864, Fehler Restglied = .000000000121
Ihr Logarithmus von 2 ist .693147180551, Fehler Restglied = 0

.693147180551 * 2
=================
1.386294361102
+ .916290731864
===============
2.302585092966

sogar 10 Stellen bei 13 Gliedern für 2 hätten zehn gereicht, allerdings nicht für 2.5

Inzwischen liegt eine um einen Faktor 10 genauere Restgliedabschätzung  vor.

[ Anm. d. Lektors : Diese Bemerkung soll sich auf einen Wikipediaartikel beziehen, der eine falsche Reihe angab, was auf diese Restglieder führte. Auf Anregung des Autors fand ein anderer WPautor eine schönere Reihe, die so prima Werte lieferte, dass sie niemals zu schönen Auslassungen wegen schönster Fehler Anlass gegeben hätte. Als Lektor habe ich das, in der Diskussion, natürlich nicht selbst gelesen. ]

Belohnung


Liebe Liste,

eine etwas weit hergeholte Antwort.
Hatte Schmidt Beiersdorf Aktien, seit wann gibts die? In welchem Maß steigt oder stieg die Aktie nach Schmidts Promotion?

Letzter Stand meiner Nachforschungen über seine Finanzen, der österreichische Nachfolgestaat des Major Vega schuldet Schmidt etwas:

414 Fehler in Vegas Logarithmen

ziehen wir wie oben zirka 15% eigene Fehler ab, 60 bleiben 354
Ducaten verdient, laut ADB Artikel. Der Ducat besitzt einen Feingehalt von 986/1000 Gold und wiegt ungefähr 3,49 g (Feingewicht etwa 3,44 g) zirka hundert Euro. Also schuldet Vega ihm 35 400 Euro und die Stiftung Bargfeld fordert das beim Rechtsnachfolger Österreich ein.

Steht halt noch aus. Beiersdorf ist jetzt teuer, hat aber weniger Umsatz als in den 90ern. Wann sind die an die Börse gegangen?

Gruß K. Wulff, 

Exzerpte:


Liebe Frau G.,
genau diese Fragen haben mich auch umgetrieben.

Meiner Meinung nach: Nein, Schmidts Kritik war nicht berechtigt. Er hätte die Kritik, wie ich unten, in drei Sätzen zusammenfassen sollen. Das wärs gewesen.

Aber ich bin auf Vermutungen angewiesen, die einzige Gewissheit war Herr K.s Hinweis auf die 20.000 Werte (extremer Winkelbereiche, also sin 0 bis 3 Grad in je 3600 Schritten). Nun hab ich das nicht wirklich selbst nachgerechnet, sondern der dumme Computer.

Die zweite Verbesserung Schmidts war eine Ersparnis von 200 Seiten, aber die Praxistauglichkeit hätte sich zeigen müssen, und ich bin inzwischen wie Herr K. der Meinung, das Buch hätte nicht den Tauglichkeitstest bestanden.

Kommunikationsunfähig ist ein genauso langes Wort.

Bei Restgliedabschätzung denkt kein Mathematiker mehr, weil da nur eine Zahl herauskommt und zwar hoffentlich so was wie 0,00000000082.

Kokettieren tut Schmidt mit dem mathematischen Analphabetismus im Lande. Allerdings sind Mathematiker ihrerseits unbelesene Nerds.
Er selbst muss da immense Lücken gehabt haben. Das Dropping des Logarithmusthemas ständig, passiert, weil er es komplett unfruchtbar angegangen ist. Mathematikerbiografien sind spannender als Fouqués. Allein die Bernoullis. Es ist völlig sinnlos, die Mühe, die er in die 20.000 Werte steckte literarisch verwerten zu wollen. Andererseits ist Mathematik sozialistisch, es ist egal, ob der Bauer, Prolet oder Herr von Hôpital rechnet, über die Wahrheit herrscht der richtige Rechner und wers versteht. Oder man wird von ihr beherrscht, was besonders ärgerlich ist, falls sie sich als Schimäre herausstellt.

Schmidt hatte partiell keine Ahnung vom Thema. Historisch anscheinend noch weniger. Ich ziehe die Erkenntnis teils aus seiner Bibliothek, in der praktische Werke stehen, sonst aber kaum etwas historisches oder Grundlegendes, also ein Leibniz oder Newton. So unterrichtete ich mich über die Diskussion, wie genau die Logarithmen für astronomische Rechnungen denn zu sein haben, und es gibt Leute, die meinen, Logarithmen mit fünf Stellen würden ausreichen (man muss sich da seine Rechnungen etwas überlegter zurechtlegen), jedenfalls selbst sieben sind deutlich weniger Aufwand als Schmidt (zehn Stellen wie Vega) betreibt.

Nicht kokett und sehr richtig ist die Kritik am Runden im Vegabrief, dass die 0,5 zu den ungeraden Zahlen gerundet werden soll, also 2,5, und 3,5 zu drei etc. Mit der fünf wird zuviel aufgerundet. So ein Thema beschäftigt die Forschung tatsächlich. Und abgerundete Logarithmen sind genauer, in den Tafeln haben sie manchmal einen Unterpunkt oder -strich.*

Sehr fundiert und schöner Stil erscheinen mir seine Gedanken zur Fermatschen Vermutung, ich glaub Schwarze Spiegel wars, die anscheinend in dieser Weise gelöst wurde. (Allerdings so etwas ist wirklich kommunikationsbeendend, mir sind diese Beweise zu halbseiden und wackelig.)

Weiter vermute ich, dass das Dropping des Logarithmusthemas oft mit den extremen Werten zusammenfällt. Vielleicht will Herr J.m. mal in der Konkordanz "Sekunde" und "extreme* Werte" colloquieren, oder wie das heisst.

Leider liegt mir nichts vom Spätwerk vor, aber die überzeugendste Aufrichtigkeit vermute ich in Schmidts Frühwerk. Der Lilienthal wäre noch interessant.

Soviel Abschreiben, Anmaszen(!) der Entdeckungen Anderer, Geiz, Spießigkeit, Katzbuckelei, Kriecherei, Ämterraffen etc. gibts in der Mathematik und Physik.

Ich persönlich halte die Planung von Zettelkästen nicht für irrational, sondern im Gegenteil eine sinnlose logische Etüde, ein Einteilung wie Wittgenstein im Tractatus hat, ziemlich nervig.

Soweit der Stand der Dinge, ich harre weiter des Aufsatzes Herrn K.s.

Mit freundlichem Gruß

K. Wulff

* Tatsächlich gibt es diese Rundung, sie rundet nur zu den geraden Zahlen und heißt: Mathematische (auch geodätische oder unverzerrte) Rundung. s. WP: https://de.wikipedia.org/wiki/Rundung#Mathematisches_Runden


Am 22.04.2014 22:52, schrieb G. G.:


Ich hatte schon immer den Verdacht, daß die Beschäftigung mit Mathematik kommunikationsunfähig macht.
Allein so ein Begriff wie "Restgliedabschätzung" zieht einem die Schuhe aus.

Was Klaus Wulff uns mit diesem Beitrag sagen wollte? Ich habe keine Ahnung.

War Schmidts Kritik an Vega berechtigt?
Hatte Schmidt keine Ahnung vom Thema?

Vielleicht erfahren wir das von Herrn Wulff noch. Auch wenn es nur mäßig interessant ist, das zu erfahren. Schmidts Logarithmentafel-Karriere war ja glücklicherweise schon 1947 erledigt, weshalb er sich der lohnenderen literarischen zuwandte. Die Mathematik setzte er danach nur noch kokett ein, um seine Irrationalität zu maskieren. Zur Freude seiner Leser.


usw.
Einfaches Rechnen mit Logarithmen
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