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3. Mai 2016

Automne à Pekin


Herbst in Peking (Automne à Pekin)
von Boris Vian
Bei diesem Buch kann man die Handlung vorweg sagen: Am Schluß sind alle tot, die Hauptpersonen. In dem Roman kommt weder der Herbst noch Peking vor.
Boris Vian war Ingenieur, er beschreibt Orte und seien sie romantisch mit technischem Maß, technische Dinge bekommen bei ihm Lebendigkeit und die Null ihre poetische Rundung.
Die Handlung des Romans spielt in der Wüste Expotamien, weil da soviel los ist, es wird eine Eisenbahn gebaut, ein Hotel war da, ebenso die Archäologen. Der unausstehliche Chef Amadis Dudu des Unternehmens leugnet nach Fertigstellung der Eisenbahn seinem Untergebenen Anne gegenüber, dass es sich um eine Wüste handle, in welcher Wüste gäbe es eine Eisenbahn? Dudu ist mit dem Bus 975 dorthingekommen, in konsequenter Verweigerung zu Fuß zu seiner Arbeit zu gehen, trotz aller Schwierigkeiten einen unbesetzten Bus zu bekommen, er bekommt denjenigen mit dem verrückten Fahrer, der jede dritte Fahrt in die Wüste fährt, weil keiner klingelt.
Der Freund von Anne ist Angel, sie sind beide als Vertretung für einen Ingenieur in die Wüste geschickt worden, den sie mit dem Auto umgefahren hatten und der damit verhindert war, mit im Wagen und der Wüste ist das Mädchen Rochelle, das sich mit Anne rumküßt, während der verhängnisvolllen Autofahrt, und mit ihm schläft, obwohl Angel in sie verliebt ist, sie Anne vorzieht, nicht weil Angel unansehnlich wäre, sondern Anne ist unkomplizierter. Erotische Schilderungen treibt Vian nicht unerwartet ( ( siehe J´irai cracher sur vos tombes, dt. Ich werde auf eure Gräber spucken ) ) bis zur Pornografie, wobei sich jenseits der damit verbundenen Geschmacksverirrung, seine Perversion zeigt, ich denke, dass er damit die Wirklichkeit der Liebe als Handlungselement in seinen Roman hereinbekommt.
Das ist bei Vian nicht französisch, in seiner Logik ist er eher deutsch und seine Psychologie menschlich.
In der Wüste beaufsichtigt der Abbé (Pater) Petitjean die Eremiten, derjenige der mit den anderen dorthin geschickt wurde hat aus verständlicher Wut einen Fahrradfahrer erschossen und hat die Eremitage der Hinrichtung vorgezogen, er wirkt dort mit seiner schwarzen Freundin glücklich ( Vian ist dort 1947 politisch unkorrekt ).
Dass sich Vian mit dem tragisch verliebten Angel identifiziert, merkt man daran, dass er Bemerkungen über den Jazz und die damit zusammenhängende Trance fallen läßt. Man kann ihn in den Charakteren Amadis und Anne ausmachen, die extreme Anschauungen äußern, wenn sie gereizt werden.
Die Handlung wirkt surreal, was sie nicht ist. Sie spielt das Modell einer tragischen Liebe mit solcher Konsequenz bis zur Absurdität durch, dass die Tragik in Frage steht, weshalb Angels Selbstmord ausbleibt.
Nett ist der tyrannische Professor Frißtfrist, aus dem Krankenhaus wo der Fußgänger liegt, der seinen Assistenzarzt fertigmacht, dort ist die einzige Inkonsequenz des Romans, warum der Assistenzarzt am Professor und einem Stuhl keinen Doppelmord begeht, der Professor hält ihm den Tod eines anderen Stuhls vor.
Sie basteln mangels Patienten in der Wüste an Modellflugzeugen mit überzogenen Motoren.
Der Archäologe schlägt alle Vasen, die er findet klein, damit sie in die genormten Schachteln passen, und sein Ausgrabungsteam findet die Richtlinie. Sie sind für die Handlung entscheidend, damit sich nachdem die Eisenbahn fertig ist, die zivilisatorische Sinnlosigkeit perpetuiert oder unendlich wiederholen kann.
Lapidar erzählt ist es wenig peinlich, wenn im Roman Vians eigene Liebe durchscheint, es könnte ebenso mein Tagebuch sein. Der Roman ist geschrieben.
Weiter geht es bei mir mit Vians Erzählungen und dem Lied Le Déserteur.

Theorie

Seltsamerweise bin ich darauf gekommen, dass Vian hier ähnlich Douglas Adams im Anhalter, die Physik auf den Arm nimmt, mit der Vorstellung einer vom Ort abhängigen Geschwindigkeit. Das führt er ad absurdum, da sich der Fahrer nur zufällig an den Plan hält und die Busfahrt sowieso in der übertragenen Unendlichkeit ( Wüste ) endet. Vian dürfte das mathematisch gedacht haben. Hier mein Entwurf seine Gedanken nachzuvollziehen.
Im ( einem ganz anderen ) Ansatz wird die Kraft als von x ( Weg ) abhängig beschrieben, oder gegeben.
Dann ist natürlich auch v ( Geschwindigkeit ) von x ( Weg ) abhängig, diese seltsame Vorstellung bedarf meines Erachtens der Illustration. Die Geschwindigkeit, gibt sozusagen an wie spät es an einem Ort ist. Wie ein Busfahrplan. Die ( Integrations– ) Konstante sagt dann nur, ob es beispielsweise einen Tag früher oder später ( oder ein Bahnumlauf ) ist, ( oder 20 min beim Bus ). Man steht an einer bestimmten Bahn an einem bestimmten Ort und zu gewissen Zeiten passiert etwas. Ich brauche aber mindestens eine weitere Bushaltestelle, um irgendetwas weiteres auszusagen ( wieviel Busse fahren, wie schnell sie sind ). Meines Erachtens ist die theoretische Physik deshalb so unanschaulich.
Weiter sind Potentiale ( potentielle Energie ) nicht durchweg als negative Hubarbeit ( oder als Spannung einer Feder ) gegeben. Ausserdem wird unterstellt, dass das Ganze bis auf die Integrationskonstanten bestimmt ist. Ich weiss aber, dass selbst diese nicht frei verfügbar sind.
Im Impuls ( Änderung von Kraft mal Weg ) ist die Geschwindigkeit allerdings die von t ( Zeit ) abhängige, deshalb ist es anschaulicher.
Als Beispiel habe ich mir zum Ansatz mit x ( Weg ) folgendes gedacht: Einer pendelt täglich zwischen Berlin und München, zu gewissen Uhrzeiten trifft man ihn da oder dort an, und die Integrationskonstante kann so gewählt werden, dass man einen ganzen Tag zuzählt oder abzieht und zur selben Uhrzeit am Ort ist, oder in der Mitte, ob der Bahnverlauf dazwischen konstant oder beschleunigt und gebremst ist, ist dabei nicht herauszukriegen, dazu muss man mehr wissen, ( das Kraftgesetz eben. ) Man weiss noch nicht, ob er auf einer Billiardkugel, die am Ende reflektiert wird, fährt oder auf einem horizontalen Federpendel, das beschleunigt.

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